Einen packenden Pokalkrimi lieferten sich am Abend die SG Limmer und der TuS Wettbergen II. Dabei behielten am Ende die Wettberger mit einem 2:1 Sieg die Oberhand.Das Spiel begann ohne großes Abtasten. Beide Teams zeigten den Zuschauern, dass sie das Spiel gewinnen wollten. Während die klassenhöheren Wettberger das Spiel zunächst kontrollieren wollten, war Limmer vom Anpfiff weg auf Tore aus. Es gab auch einige kleinere Möglichkeiten, aber etwas zählbares sprang nicht raus.
"Nach Doppelschlag: Limmer gibt sich nicht auf"

Dann, aus dem Nichts, die Führung für die Gäste. Nach einem Freistoß bekam Limmer den Ball nicht weg und Thomas Respondek war zur Stelle und drückte ein (34. Minute). Drei Minuten später profitierte Andreas Meyer von einem groben Patzer des Torhüters und schob den Ball ins leere Tor zum 0:2. Das nennt man dann Doppelschlag. Wo anders hätte man wohl gemeint, das wars, nicht aber in Limmer. Schon öfter wurden hier verloren geglaubte Spiele noch gedreht. Nach der Pause, die Trainer hatten die linke Seite neu bestückt, wurde zur Aufholjagd geblasen. Während Limmer das Wettberger Tor berannte, verlegten sich diese auf vereinzelte Konter, die aber recht wirkungslos blieben. Limmer war überlegen, aber große Chancen blieben Mangelware. Dann wurde es langsam unruhig. Vor allem neben dem Platz. Wettbergen verstärkte nun das Reklamieren. Kaum eine Entscheidung die nicht lautstark kritisiert wurde. Für den Wettberger Spieler Jarra hatte dies die gelb-rote Karte zur Folge. Nachdem er in der ersten Halbzeit wegen Zeitspiels verwarnt wurde, wurde er in der 65. Minute wegen Meckerns zum Duschen geschickt. Die kurzzeitige Verwirrung nutzte Limmer in Person des eingewechselten Arne Siebert
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und erzielte den Anschlusstreffer.
"Nach roter Karte für Wettbergen: SG mit zahlreichen Chancen"
Dann spielte nur noch Limmer, Wettbergen wehrte sich in Unterzahl nach Kräften. Es wurde auch etwas härter, ohne aber unfair zu werden. Limmer packte die Brechstange aus und berannte unaufhörlich die gegnerische Bude, ließ es aber an der nötigen Genauigkeit vermissen. Wettbergen hatte in der Abwehr alle Füße voll zu tun, schaffte es aber immer wieder den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. In der 5. Minute der Nachspielzeit kam sie doch noch: Die Riesenchance zum Ausgleich. Aber Jonas Arnecke verzog freistehend aus zehn Metern. Dann war Schluß. Wettbergen war glücklich. Aber war es auch verdient? Der große Trainer Otto Rehagel hat einmal gesagt: "Wenn eine Mannschaft bei einem Fußballspiel am Ende ein Tor mehr erzielt hat, hat sie auch verdient gewonnen. Punkt." Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

Uwe Herms